Der Park

Ich saß an eine alte Eiche gelehnt, die Augen geschlossen. Über 200 Jahre alt war sie, erzählte sie mir in sanftem Singsang. Ich lächelte und lauschte ihren Geschichten und fuhr mit den Fingern über das Gras, das endlich wieder grün war. Im Sommer sangen die Pflanzen viel mehr als im Winter, wo viele Pflanzen nur noch murmelten, wenn überhaupt. Ich war froh, dass sie wieder sagen. Ich hatte es vermisst. Seit ich hier war, war es zu einem festen Bestandteil meines Lebens geworden.
Ich öffnete die Augen wieder. Keira rannte etwa 30 Meter entfernt durch den Park und versuchte einen Schmetterling zu fangen. Schmunzelnd sah ich zu meinem Golden Retriever und dachte an all die Dinge, die wir zusammen erlebt hatten. Sie war eine Freundin, genau wie Menschen es sein konnten. "Geh nicht zu weit weg, Keira." sandte ich ihr eine bildliche Nachricht. Es waren keine Worte, mit denen wir Waldläufer mit den Tieren und Pflanzen kommunizierten, viel mehr waren es Gefühle, Eindrücke, Farben und Bilder. Promt kam ein vergnügtes Gefühl zu mir zurück, was soviel bedeutete wie: "Mach dir keine Sorgen um mich."
Ich bat die umliegenden Bäume, die Geister der Natur - Alterra - die in allem lebte und wirkte, auf meine Keira Acht zu geben und schloss die Augen wieder. Eine wunderschöne Blume in meiner Nähe sang in hoher Stimme, doch ohne Stimme, eine wunderschöne Melodie. Ich stimmte mit ein und dachte mir beim Singen Laute aus, wie sie mir gerade in den Sinn kamen, nur um mit ihr zu singen. Die Blume erzählte von den ersten Bienen, vom Morgentau und den warmen Sonnenstrahlen, die sie kitzelten. Das Leben war schön in Valkyria.

Eine feuchte Hundenase weckte mich aus meinen Tagträumereien. Keira war zurück und machte mir klar, dass sie Hunger hatte. "Jaja, lass uns Essen gehen." stimmte ich ihr zu und erhob mich. Ich schenkte dem Baum eine letzte Berührung, die meinen Dank äußerte und gleichzeitig ein Abschied war, dann folgte ich der Hündin, die schon wieder voller Energie über die Wiese tollte.