Das Strandcafé

cf: südlicher Strand

Noch immer lag Stella in seinen Armen und Marcus genoss es ihren Körper an seinem zu spüren. Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter und schließlich blieb er stehen. Schweren Herzens ließ er sich hinunter gleiten und rückte ihren Stuhl zurecht, damit sie sich niederlassen konnte. Ganz der Gentleman eben.
Er ließ sich ihr gegenüber nieder und nahm die Sonnenbrille ab, damit er Augenkontakt zu seiner besten Freundin halten konnte. Er schnappte sich eine Karte und blätterte sie durch, die Unterlippe zwischen die Zähne geklemmt.
Ich kann mich nicht entscheiden..., brummte Marcus hilflos und sah Stella über den Kartenrand hinweg an, Eisschokolade oder doch lieber einen Karibikbecher? Der Braunhaarige mochte Früchte gerne und konnte ihnen selten widerstehen, doch Schokolade wurde nicht umsonst eine teuflische Verführung genannt.

cf: südlicher Strand

Mit glänzenden Augen schnappte sich Stella eine der Karten und kaute nachdenklich auf der Unterlippe, während ihre Augen über die Angebote flogen. Hunger hatte sie für 10 Leute. Wie immer eigentlich. Aber sie war für eine Eisschokolade hierher gekommen. Als Marc sie hilfesuchend anschaute, kicherte sie leise. "Du nimmst den Karibikbecher, ich nehme eine große Eisschokolade und wir teilen brüderlich... oder schwesterlich... wie auch immer..." Sie rollte die Augen, von sich selbst genervt. Sie mochte weder, wenn andere herumfaselten noch, wenn sie es selbst tat.

Marcus Augen glitten über die unterschiedlichen Angebote. Vieles war verlockend doch bei dem Gedanken an einen fruchtigen Karibikbecher...Als Stella ihm anbot alles zu teilen, klappte er die Karte zufrieden zusammen. Sag das doch gleich!, sagte er zufrieden und hob eine Hand. Die Kellnerin kam sofort und Marcus gab die Bestellung mit einem Glitzern in den Augen auf.
Er stützte den Kopf in eine Hand und beobachtete wie sich die Kellnerin entfernte. Dabei blieb sein Blick ein wenig länger auf ihr hängen als nötig. Ein süffisantes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und sein Blick glitt erneut über die Kellnerin, ehe er ihn wieder auf Stella richtete. Was?, fragte er grinsend. Er war auch nur ein Mann und ein Mann hatte Bedürfnisse.
Er steckte die Eiskarte zurück in den dafür vorgesehenen Halter und blies die Wangen auf. Zischend ließ der junge Mann die Luft entweichen.
Ist dir klar, dass ich nach dem Eis wieder trainieren gehen muss?, fragte er breit grinsend und wedelte mit einer Hand. Klar war Marcus manchmal ein wenig eitel und das durfte er auch sein, zumindest in der Nähe von Stella, denn die würde das nicht so ernst nehmen wie andere seiner Freunde.

Amüsiert verdrehte Stella die Augen, während Marcus die Kellnerin mit den Augen auffraß. "Ihr Männer denkt doch auch immer nur an das Eine!", warf sie ihm spielerisch vor und bleckte die Zähne. Ihr Blick glitt zu einem der Kellner. Netter Hintern. Aber er war ihr zu... zu... blond. Sie lachte innerlich. Nein, so oberflächlich war sie nun wirklich nicht. Auf die Haarfarbe kam es ihr nicht an. Vielleicht sollte es nich unbedingt ein Drachenmensch sein, aber sonst...? Als Marc sie wieder ansprach, glitt ihr Blick erst zu seinem Gesicht und wanderte dann auf seinen Bauch. "Das stimmt", stellte sie böse fest und kniff in sein nicht vorhandenes Fett. "Was will ich denn mit einem Dickerchen?"

Marcus grinste und folgte nun seinerseits Stellas Blick. Ganz süß der Kleine, kommentierte er ihr Lustobjekt, aber was willst du mit einem Milchbubi, wenn du einen ganz harten haben kannst? Wie zur Bestätigung fuhr er such verführerisch durch die Haare und sah sie provokant an. Auch wenn er wusste, dass es zwischen ihnen nie mehr geben würde, als diese tiefgründige Freundschaft, zog er sie gerne auf. In ihrer Nähe war er einfach er selbst.
Er zog sen T-shirt hoch und besah sich seinen Bauch mit prüfendem Blick. Etwas länger als nötig ließ er das Shirt hochgeschoben, ehe er es wieder hinunterzog. Doch schon zwickten kleine weibliche Finger in die Haut und er zog automatisch den Bauch ein. Hey, sagte er und hielt ihr Handgelenk fest.
Du würdest mich abschieben wenn ich dick werde?, fragte Marcus und schob die Unterlippe vor, Dann muss ich mich aber ranhalten, damit du bei mir bleibst. Entzückt warf er ihr einen Luftkuss zu.
Als die Bedienung wiederkam, schenkte er ihr ein charmantes und strahlendes Lächeln und bedankte sich mit einem Zwinkern. Als der Eisbecher vor dem jungen Mann stand, begannen seine Augen zu glitzern. Die Früchte sahen fabelhaft frisch und lecker aus, und das Eis erst. Oh und nicht zu vergessen die Sahne mit den Schokoladenstreuseln.
Wenn die Kellnerin nur so gut aussehen würde wie das eis würde ich sie heiraten, sagte Marcus unernst. Auch wenn er arrogant und dominant war, konnte man ihn nicht als oberflächlich bezeichnen.

"Wo hast du ihn versteckt?", flötete die Blonde unschuldig und schaute unwillkürlich um sich. Ob es überhaupt 'den Richtigen' für sie gab? Stella seufzte tief. Eine Beziehung bedeutete viel mehr Stress als eine vernünftige Freundschaft. Zumindest die Beziehungen, die sie bis jetzt gehabt hatte.
Schnurrend nickte sie, als Marcus beschwor, bei ihr zu bleiben. Braver Marcus! Übertrieben selig fing sie den Luftkuss auf und legte die Hand schwärmend auf die Wange. Unernst zwinkerte sie. So ein Schwachsinn, sie und Marcus? Das wäre absolut unmöglich!
Aber ganz und gar nicht unmöglich waren die schmackhaften Eiskreationen, die die Kellnerin nun auf den Tisch stellte. "Danke", lächelte Stella und griff nach einem der Löffel. "Könnte ich bitte noch einen Cappuchino bekommen?" Das Mädchen nickte mit einem kurzen, schwärmenden Blick in Richtung Marcus und trollte sich. "Du wirst wohl ein gebrochenes Herz zurücklassen", dramatisch wedelte sie sich Luft zu. "Außerdem solltest du deine Hälfte schnell aufessen, ich hab keine Lust auf Eismatsche!" Ihr Ton war ernst. Zu ernst, um ihn für voll zu nehmen. Begierig funkelten ihre Augen, während sie den ersten Bissen ihres Schokotraumes nahm. Genüsslich schloss sie die Augen. Das war ein absolut perfekter Sommeranfang!

Marcus klopfte sich auf die Schulter. Hier ist er, sagte er und deutete auf sich, beschloss aber das Thema damit abzuschließen.
Er und Stella waren Freunde. Beste Freunde. Und mehr nicht. Und damit konnte er sehr gut umgehen. Sein Luftkuss schien ihr zu gefallen, so wie sie ihn auffing. Er schüttelte bloß den Kopf und hob eine Augenbraue. Sein Blick folgte der Kellnerin und er verzog das Gesicht. Tut mir echt Leid, aber ich bin an mein Eis vergeben, schnurrte er und schob sich genüsslich eine Kirsche in den Mund.
Für so ein Eis würde er glatt zum Mörder werden. Er boebachtete wie Stella ihr Eis vergötterte und grinste kopfschüttelnd, ehe er seinen Löffel in ihre Eisschokolade tauchte und sich ein wenig Sahne mit Kakao stibizte. Träumerisch funkelte er Stella an.
Was hast du heute noch vor?, fragte er neugierig, denn der Gedanke den Nachmittag mit ihr zu verbringen war gewiss verlockend.
Er legte einen Arm auf den Tisch un begann auf einer Mango herumzukauen, ehe er Stella nachdenklich anblickte.

"Mundraub!", empörte sich Stella und stibitzte sich sogleich einen Löffel des Karibiktraumes. Die Kellnerin schaute die beiden verwirrt an, als sie den Cappuchino brachte und verschwand errötend. "Du böser Bube", verzog sie anzüglichen den Mund. "Die wird ganz sicher nicht nachher zum Kassieren kommen..."
Ihr Blick wanderte zum Meer, während sie über seine Frage nachdachte. Hatte sie noch irgendwas vor? Die Sommerferien begannen heute und das, was sie an Aufgaben bekommen hatte, würde sie erst gegen Ende in Angriff nehmen. "Ich wollte ein neues Buch anfangen...", murmelte sie und lächelte dann, während sie den Kopf leicht schieflegte. "Nichts Besonderes also und du?" Für einen Moment ließ sie Eisschokolade Eisschokolade sein und nahm einen Schluck Cappuchino. Sie stellte sich vor, wie das Koffein in ihr Blut gespült wurde und fühlte sich noch wacher als zuvor.

Belustigt hob Marcus eine Augenbraue und schlug mit seinem Löffel nach dem von Stella, doch die Blonde hatte sich ihn bereits in den Mund gesteckt. Bemüht böse stierte er in seinen Becher, konnte jedoch nicht lange beleidigt sein. Immer mehr von den Früchten verschwand.
Glaubst du, sagte er und zwinkerte verschwörerisch, Wenn ich sie ganz lieb bitte würde sie mir bis ans Ende der Welt folgen! Ein Grinsen schmückte sein Gesicht. Auch wenn seine Worte arrogant klangen, scherte er sich nicht darum.
Als sie Marcus´Frage beantwortete, kaute dieser nachdenklich auf seinem Löffel herum. Die Sommerferien begannen, die Schule war vorbei. Die Abende konnte er feiern, Party über Party, nachmittags am Strand herumhängen und morgens lange ausschlafen. Zufrieden lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und schob sich ein Stück Mango in den Mund.
Wollen wir zum Strand gehen? Dort kannst du auch dein Buch lesen, sagte er, Ich will den Nachmittag mit dir verbringen! Trotzig wie ein kleines Kind, verschränkte er die Arme vor der Brust, der Löffel hing ihm halb aus dem Mund.

"Reicht dir nicht, dass ich dir bis ans Ende der Welt folge?", schnüffelte Stella und blinzelte traurig. "Ich hab mir doch extra diesen riieesigen Koffer bestellt...!" Seufzend lehnte sie sich zurück. Die Hälfte des Eisbechers war weg. Vielleicht sogar ein bisschen mehr...
Marcus war schon ein kleiner Adonis. Sicher gab es eine Reihe Frauen, die sich die Finger für ein Date mit ihm abhacken würden. Wie es wohl wäre, wenn er jemanden hatte, der ihn etwas... etwas ganz anderes bedeuten würde, als es Stella jetzt tat? Nein, beschloss sie, darüber lohnt es sich nicht schon nachzudenken.
Geschmeichelt lächelte sie, als er meinte, dass er mit ihr Zeit verbringen wollte. Doch ging es ihr da so anders? Nein. "Okay. Zu deinem Glück hab ich das Buch sogar dabei... Wenn wir hier fertig sind, können wir also gleich los", sie zwinkerte verspielt. "Also nur, falls du mit der Bedienung nicht noch bis zum Ende der Welt musst..."

Marcus beugte sich vor und nahm Stellas Hand, ehe er seine Finger mit den ihren verschränkte. Süße, du bist die einzige bei der ich es zulassen würde, dass sie mir auf Schritt und Tritt bis ans Ende der Welt folgt, sagte er lächelnd und legte die Stirn in Falten.
Entspannt aß er den Rest seines Früchtetraums auf und nahm zwischendurch einen Schluck aus ihrer Cappuchino-Tasse. Zufrieden leckte er sich den Milchschaum von den Lippen, hatte jedoch nicht vor ihre Hand in den nächsten Minuten loszulassen.
Er hob die Hand und wartete bis die Bedienung angekommen war. Ich zahle, sagte Marcus charmant und zwinkerte Stella zu. Er legte einen Schein auf den Tisch, ein bisschen Trinkgeld konnte nie schaden. Zufrieden erhob er sich und setzte sich die Sonnenbrille wieder auf die Nase. Er ging um den Tisch herum und hielt Stella die Hand hin.
Wenn ich dich jetzt auch noch den Weg zurück tragen muss, sagte er, dann schuldest du mir mindestens drei Gefallen. Grinsend zog er sie am Arm zu sich hoch und legte ihr einen Arm um die Schultern, ehe er sie sanft mit sich zog.
Die Bedienung war ihm nun herzlich egal, er sah einem entspannten Tag entgegen, einem Tag mit seiner besten Freundin.

gt: südlicher Strand

Warm lächelte Stella. Sie konnte nicht anders. Wer hätte das schon? Dieser Junge war unglaublich und sie durfte ihn ihren besten Freund nennen! Vergnügt nickte sie der Kellnerin zu, als sie doch tatsächlich das Geschirr holte. Ihre Hand war immer noch in seiner verschränkt und der neidvolle Blick des Mädchens belustigte sie über die Maße. Wie niedlich...
Elegant glitt sie in seinen Arm und blinzelte frech. Sie biss sich auf die Unterlippe und ließ sich ohne Gegenwehr mitziehen. Das würde sicher ein wundervoller Tag werden!

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