Der Wald

Langsam tappte ich zwischen den Bäumen hindurch, den Kopf gesenkt, die Ohren aufgestellt. Meine Sinne waren auf jedes Anzeichen von anderen Wesen hin geschärft, doch meine Gedanken hingen wohl in den Wolken. Misa lief währenddessen brav neben mir her, manchmal auch zwischen meinen Füßen hindurch. Aber auf sie treten würde ich nie. Dafür war ich schon zu sehr auf sie abgestimmt.
Ich fand es nicht unbedingt reizvoll, dass ich jetzt mit Misa hier allein durch den Wald lief, aber Gesellschaft war in letzter Zeit ziemlich rar geworden. Nachdem nun meine kleine Schwester auch keine Zeit mehr für mich hatte durch die Schule, war mein Leben ziemlich einsam geworden. Etwas, was ich gar nicht mochte.
Während ich um eine große Eiche herumging, ließ ich ein enttäuschtes Schnauben hören und ließ mich dann auf einer der großen Wurzeln nieder. Fast zeitgleich verwandelte ich mich zurück in einen Menschen und strich über Misas weißes Fell, während sie es sich zwischen meinen Beinen gemütlich machte. Ich brauchte dringend wieder neue Freunde...

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Nervös ging ich mit den meinen Schuhen in den Wald. Ich musste weg von dem Wasser, immer weiter weg. Ich merkte wie mein atem schneller ging, dann fing ich auch noch an zu schwitzen. Ich merkte, dass ich wieder kurz vor einer Panikattacke stand. ich ging weiter. Immer wieder knickte ich mit meinen Schuhen um.
Ich hatte gehofft, das die Stimme von meiner Schwester aus meinem Kopf verschwinden würde. Das sie einfach weg sei, wenn ich nicht mehr beim Wasser bin, doch ihre Rufe wurden lauter, nahezu unerträglich. Wieder stieß ich vor Wut einen stupfen Schrei aus. Dann lies ich mich an einem Baum sinken und starrte in das Blätterdach.
Ich fing an irgendeine Melodie zu summen, in der Hoffnung, es würde mich beruhigen.

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Leiser als jeder Katze bewegt ich mich durch den Wald. Mein Gang war tänzelnd, beinahe schwebend, und ich gab kein Geräusch von mir. Es genügte mir im Moment, ganz den Geräuschen des Waldes zu lauschen. Bald jedoch vernahm ich eine Stimme, dich das Gefühl der Einsamkeit leider abrupt störte. Leise und nicht zu sehen schlich ich mich ran, dann erblickte ich Yoki, die an einem Baum lehnte, einen Schrei ausstieß und dann zu summen anfing. "Idiotin" war mein erster Gedanke, ehe ich wieder im Schatten des Waldes verschwand und mit der Dunkelheit verschmolz. Meine Füße trugen mich nun in eine ganz andere Richtung, und nach einer Weile erblickte ich einen weißen Pelz zwischen den grünen Grashalmen. Bald hatte ich auch Jonas, den Besitzer der Polarfüchsin, ausgemacht. Er hatte mich noch nicht gehört oder gesehen, und so kletterte ich flink und extrem leise einen Baum hoch, dessen Äste mich verborgen hielten. "Ruhig hier, was?" war mein Kommentar. Vielleicht verfehlte es seine Wirkung nicht und ich konnte ihn aus der Ruhe bringen? Mein Lächeln war neckisch und leicht verschlagen. Wie immer.

Wäre ich ein Wolf gewesen, wären in diesem Moment wohl meine Ohren herumgezuckt, als ich einen Schrei hörte. Er kam von irgendwo hinter mir, ziemlich gedämpft und auch nicht hysterisch. Wahrscheinlich nur irgendein Mädchen, dass aus Spaß herumschrie. Manche waren eben so, oft wollten sie ja nur Aufmerksamkeit. Zumindest die oberflächigen Mädels. Zum Glück war wenigstens meine Schwester in dieser Hinsicht anders. Bisher noch.
Ich beschloss, mich erstmal nicht weiter um diesen Schrei zu kümmern. Auf ein rumschreiendes Mädchen hatte ich jetzt auch keine Lust, obwohl ich mir Gesellschaft wünschte. Da blieb ich doch lieber allein, bevor sie mir mit ihren ach so dramatischen Problemen in den Ohren lag - welche natürlich total unwichtig waren.
Dann aber hörte ich erneut ein Geräusch. Über mir ächzte ein Ast unter der Last einer Person. Fast schon zeitgleich stieg mir der Geruch eines Mädchens in die Nase. Da glaubt wohl jemand, sich an mich anschleichen zu können, dachte ich und lächelte leicht. Nun ertönte auch die Stimme des Mädchens, woraufhin Misa neugierig den Kopf hob. Ich selbst blieb reglos sitzen und spitzte die Ohren. "Ziemlich. Dennoch hat man dich gehört. Beim Klettern kann man darauf eben nicht so leicht achten", erwiderte ich, ehe ich nun doch den Kopf in den Nacken legte und nach oben zu Naëli sah.

Ich blickte nach unten. Schade. Der Überraschungseffekt hatte nicht gewirkt. etwas zerknirscht betrachtete ich den Jungen unter mir, doch mein Lächeln blieb das gleiche. Verschlagen. Teuflisch. Geheimnisvoll. "Sieht wohl so aus, als wär ich kein Vogel." War mein Kommentar. Ziemlich trocken, ich weiß, aber ich hatte so Anwandlungen. Hie und da. Und ich mochte sie manchmal. Manchmal auch nicht. Ach herrje, war ich wankelmütig! "Wie heißt deine Füchsin?" fragte ich Jonas dann gespielt interessiert. Wie einfallslos war ich eigentlich? Egal. Solange ich meine Maske aufrecht erhielt, konnte er ja gar nicht wissen, was in mir vorging. Das wusste sowieso nie jemand. Gelassen winkelte ich meinen Fuß am Ast an.

Kurz glaubte ich, dass Naëli einen etwas zerknirschten Anblick machte. War sie etwa enttäuscht, dass sie mich nicht hatte erschrecken können? War das ihr Plan gewesen? Hatte ich ihr den Plan versaut? Ha, das war ja lustig. Aber ziemlich interessant. Die meisten Mädels wollten ja Aufmerksamkeit. Naëli war da aber wohl irgendwie anders.
Auf ihre Bemerkung hin lächelte ich und kniff leicht die Augen zusammen. "Nein, wohl eher ein Affe", erwiderte ich ebenso trocken, während meine Hände weiterhin durch Misas weißes Fell glitten. Sie hatte sich mittlerweile bis zu meiner Brust hochgearbeitet und lag wie eine Katze dösend auf mir.
Fast zeitgleich kam Naëli dann schon auf sie zu sprechen. Aber war ihr Interesse wirklich echt? Irgendwie konnte ich mir das bei ihrem Anblick nicht wirklich vorstellen. Aber gut, antworten würde ich wohl trotzdem. "Diese Schönheit hier? Sie heißt Misa", erklärte ich und fuhr meiner Hübschen sanft über den Kopf. Sie gab einen wohligen Laut von sich, woraufhin ich einfach lächeln musste.

Hatte Jonas gemerkt, dass es mich hunzte, ihn nicht erschreckt zu haben? Wer wusste das schon, außer er selbst? Noch immer Lächelnd beobachtete ich ihn und seine Füchsin. "Ein Affe?" fragend zog ich die Augenbrauen hoch. "Na ich bin froh, dass ich kein Tiermensch bin. Wer weiß, was für peinliche Verwandlungen es doch nicht so gibt. Stell dir vor du bist ein Moskito..." Ich verzog das Gesicht. Grässlich, diese Vorstellung, aber auch witzig. Jonas als Moskito? Prust. "Misa? Schöner Name. Passt wohl." Mit dieser Bemerkung erhob ich mich auf meinem Ast und machte kopfüber einen Salto nach untern auf den Waldboden, wo ich weich und leise landete und mich gut abfederte, sodass ich zu stehen kam. Dann setzte ich mich ungeniert neben Jonas und strich dem Tier über das flauschige, weiße Fell. Beinahe erwartete ich ein Schnurren, das ich von Chichi immer gewöhnt war. Dieser Junge also - Jonas - bei dem funktionierte meine Taktik schonmal. Ich wusste mehr, als er über mich, und das war ja der Sinn der Sache.

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Danika schritt leise durch den Wald. Sie lauschte auf jedes Geräusch. Alles war ihr so vertraut. Auch wenn sie noch nicht lange hier war. Trotzdem nannte sie es schon Zuhause. Hier waren ihre Brüder und ihre Eltern würden in den nächsten Samen zu großen Bäumen heranwachsen. Dabei war sie sich wirklich sicher. Der Bogen den sie bei sich trug schnitt ihr etwas in die Schulter. Doch das störte sie nicht. Ja es war seltsam, dass ein junges Mädchen mit Bogen und Pfeilen durch den Wald streifte. Aber sie hatten nicht gewusst, ob sie jagen gehen wollte, oder nicht. Also hatte sie es zur not einfach mitgenommen.
Ein Laut, nein vielmehr Schritte, lies sie innehalten. Sie kletterte schnell auf einen Baum. Setzte sich mitten in die Krone. Ihre Jeans litt etwas darunter, doch das kümmerte sie sehr wenig. Ein Mädchen kam herbei und stieß einen Schrei aus. Dann lies sie sich an dem Stamm des Baumes Danika gegenüber nieder und starrte nach oben. Eine Weile beobachtete Dan das Mädchen, dann sprang sie vom Baum. Und kam gekonnt auf dem Boden auf. "Hey", murmelte sie mit ihrer gelassenen Stimme. "Alles in Ordnung bei dir?" Danikas verstand Arbeitete immer ununterbrochen und sie merkte, dass mit diesem Mädchen etwas nicht stimmte. Aber dazu musste man nicht umbedingt ein weiser Waldläufer sein. Das hätte wohl jeder Dumme gesehen.

Die junge Sirene schaute verwirrt auf, als sie angesprochen wurde. Veriwirrt hob sie den Kopf. viele Strähnen lagen in ihrem Gesicht, genauso wie auch die Verzweiflugn in ihrem Gesicht zu lesen war. Doch mal konnte sehen, wie diese allmächlich verschwand.
Nach kurzer Zeit war auf ihrem Gesicht keine Gefühlsregung zu sehen. Hey, sagte sie unsicher und musterte die Fremde Waldläuferin.
"Ja klar, bei mir ist alles in Ordnung, versichterte sie und stand auf. Sie klopfte ihre kurze Hose ab und sah das Mädchen an.
DU MONSTER! DU HAST MOM GETÖTET, hallte es in ihren Kopf wieder. Sie zuckte kurz zusammen. Es quälte sie immer noch sehr.

Das Mädchen gegenüber Dan, erwiederte das Hey und stand schließlich auf. Sie meinte, alles wäre bei ihr in Ordnung. Darüber konnte die junge Waldläuferin nur bitter lachen. Klar war bei ihr alles in Ordnung. Deshalb hatte sie ja auch einen Schrei ausgestoßen und sah so gehetzt aus. Danika schüttelte den Kopf und sah sie ernst an. "Lüg mich nicht an, das klappt nicht. Du hast irgendetwas, das sieht jeder." Sie verschränkte die Arme vor der Brust und die Sehne ihres Bogens fuhr rau über die weiche leicht gebräunte Haut. Dann erwärmten sich die Züg Dans aber wieder und sie weiste sogar einen Ansatz eines Lächelns auf. "Ich bin Danika. Du kannst aber auch Dan sagen. Und du bist wer?" Sie hatte ganz vergessen sich vorzustellen. Eigentlich tat sie das immer zuerst, doch vorhin empfand sie es als wichtiger zu wissen ob es diesem Mädchen gut ging oder nicht. Auch wenn sie ihr nicht die Wahrheit sagen sollte. So konnte sie ja vielleicht ein anderen Thema finden, mit dem sich die beiden beschäftigten konnten. Dem Kennen lernen eben. Dan hatte noch nicht sehr viele Freundschaften geschlossen. Außer ihre Brüder hatte sie niemanden hier, da wäre es für sie schön, jemanden zu haben, der eventuell das gleiche Geschlecht hat, mit dem sie sich über Mädchendinge austauschen konnte. So etwas verstanden ihre Brüder eben nicht. Aber das konnte sie ihnen auch nicht verübeln.

Ich hob den Kopf wieder und sah zu dem Mädchen hoch, als sie sich offensichtlich über die Tiermenschen lustig machen wollte. Leicht verärgert runzelte ich die Stirn und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Ich bezweifle, dass es solche Verwandlungen gibt. Bisher ist mir zumindest noch keiner begegnet, der sich in so ein Tier verwandeln kann", erwiderte ich tonlos. Sollte sie sich doch über uns lustig machen. Sie hatte ja keine Ahnung.
Schließlich sprang sie vom Baum und landete kurz vor mir. Aus dunklen Augen beobachtete ich sie, wie sie auf mich zukam und sich neben mir niederließ. Von der Seite her betrachtete ich sie, während sie Misa über das weiße Fell strich. Sofort erkannte meine Polarfüchsin, dass das nicht meine Hand war, weshalb sie die Augen aufschlug und leicht die Zähne fletschte. "Lass das besser. Misa ist sehr eigensinnig und lässt sich ungern von Fremden anfassen", erklärte ich und wandte den Blick von dem Mädchen ab. Na da hatte ich mir ja eine schöne Gesellschaft angelacht.

Das Mädchen wich erschrpckeen zurück, als sie von der Waldläuferin aufgefordert wurde die Wahrheit zu sagen. Doch Yoki wollte nicht darüber reden. Sie wollte über garnichts reden. Sie öffnete immer wieder den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn dann wieder. Sie wusste einfach nicht wie sie das erklären sollte, sie wollte es auch gewissermaßen nicht erklären.
Als die Waldläuferin dann das Thema wechselt, atmete Yoki erleichtert auf. Sie währe ihr fast dankend vor die Füße gefallen.
"Ich bin Yoki!", sagte die junge Sirene unsicher und mussterte das Mädchen gründlich. Waldläufer?!", sagte sie dann mit leiser, fragenden Stimme. Sie wusste nicht was sie sonst hätte sein können.
Ihre Gedanken drehten sich um viele Sachen. Sie dachte auch darüber nach, ob sie sich doch vielleicht Freunde suchen sollte. Aber das war nicht so eine gut Idee, sie würde es dann wieder nur vermasseln.

Das Mädchen stellte sich als Yoki vor. Komischer Name, dachte Dan. Doch sie sagte nichts weiter zu diesem. Als Yoki dann fragte, ob Danika eine Waldläuferin war. Verdrehte sie nur die Augen und nahm den Bogen von der Schulter. Hielt ihn demonstrativ hoch. "Ja", antwortete sie etwas steif. Das sah man doch wohl. Ihre Haut war leicht gebräunt und ihr Haar war ebenfalls braun. Also war es nur logisch, dass man sie als Waldläuferin enttarnen konnte. Doch manchmal glaubte die junge Frau, dass sich einige Wesen absichtlich dumm stellten. Oder einfach immer Beweise brauchten. Dan hielt den Bogen fest umklammert und musterte Yoki. "Und was bist du?", fragte sie schließlich. Möglich wäre wohl Sirene, Banshee, oder eine Elementare. Ein Flüstern des Baumes lies Danika hellhörig werden. Sie fasste an die Rinde des Stammes und hörte den leisem Singsang zu. Es war wunderschön in ihren Ohren. Und brachte sie auf eine Interessante Frage. "Was machst du überhaupt hier? Klar ist der Wald für jeden zugänglich, aber das Gelände der Schule ist groß. Dort kann man auch spazieren gehen." Außerdem mochte Dan den Gedanken nicht, dass sich hier so viele andere Wesen herumtrieben. Es war ihr Jagtgebiet und es würde nicht gut kommen, wenn sie einen von denen erschoss. Was sie zwar nicht tun würde, da sie Tier und Mensch auseinander halten konnte. Aber es gab ja auch die Tiermenschen, welche sich in die verschiedensten Arten verwandeln konnten. Aber der Wald würde dir sagen, ob es ein Wesen ist, oder nur ein Tier. Denk daran, Dan. Danika nickte kaum merklich und sah dann wieder zu Yoki hinüber.

Die junge Sirene war unsicher, dem Waldläufer gegen über. Sie hatte den Gedanken gefassten, das es vielleicht besser währe, wenn sie den Wald verlässt.
"Achso... Ich bin eine Sirene", antwortete sie mit leiser Stimme. Yoki musterte das Mädchen verwirrt, als diese auf einmal zur Baumrinde greift. Nunja... Waldläufer halt, sie waren öfters so komisch drauf.
"Was machst du überhaupt hier? Klar ist der Wald für jeden zugänglich, aber das Gelände der Schule ist groß. Dort kann man auch spazieren gehen.", die Frage machte sie nervös
Ich ...ähm... ja... ich ... wollte.. vom Meer weg, es macht mich nervös...., fing sie unsicher an zu stottern. Sie hatte keine Ahnung, was sie Antworten sollte. Ihr Bedürfnis den Wald zu verlassen stieg in ihr stätig. Weil...weil ... hier so...so viele Männer sind, versuchte sie zu dann noch schnell zu begründen. Doch der Teil kam etwas sehr spät. Es klang mit sicherheit seltsam, so eine Aussage aus dem Mund einer Sirene zu hören.

Eine Sirene die vom Wasser weg wollte. Das hatte Dan auch noch nie gesehen. Die meisten Sirenen wurden von dem Wasser angezogen. So wie Danika von den Bäumen und Pflanzen. Doch diese Sirene schien irgendetwas zu haben, weshalb sie es lieber bevorzugte, hier zu sein. Dan liebten den Wald ebenfalls, aber bestimmt waren ihre Gründe total verschieden.
Das Gestottere machte die junge Waldläuferin, darauf aufmerksam, dass es Yoki wohl nicht gut bei dem Thema war. Also suchte sie nach einem belangloseren Thema. "Gehst du auf die Schule hier? Welche Klasse?" Vielleicht gingen sie ja in die selbe Klasse.
Kurz spielte die Brünette mit dem Gedanken, sie zu fragen, wie lange sie schon hier war. Doch wenn sie schon bei der Frage, weshalb sie hier im Wald war, nervös wurde, war es bestimmt nicht gut, wenn sie sie noch fragte, wie lang sie hier war. Und woher sie kam. Ob sie auch aus einem Slum kam? Schwer zu sagen, doch sie würde sie nicht noch mehr in Gestotterte bringen. So etwas war sie nie gewohnt. Von keinem ihrer Brüder. Sie waren eigentlich so wie sie, eben sehr ausdrucksstark und ruhig. Ausgeglichen, was sie wohl den Pflanzen verdankten.

yoki fing an nervös zu werden. Hoffentlich muss ich ihr nachher nicht alles erzählen, dachte sie sich. Sie fing wieder schneller an zu atmen, an zu ziitern und zu schwitzen. Sie war einem Panikanfall.
"Ich bin in der... B... u....u...und...du??", antwortete sie dann wieder stotternt.
Die schreiende Stimme ihrer Schwester wurde wieder lauter. Immer lauter. Yoki versuchte sich wieder zu beruhigen, versuchte tief Luft zu holen, doch sie schaffte es. Orientierungslos sah sie sich um.... Was sollte sie denn jetzt nur machen?

Sie war also nicht in Dans Klasse. Etwas freute sich die Waldläuferin darüber. Sie hatte keine Lust am Ende noch die einzige Person zu sein, die mit Yoki redet. Sie wirkte ziemlich schüchtern und naja geprägt. Von was auch immer. "C", meinte Danika schlicht. Vielleicht würde das Yoki enttäuschen, aber sie schien nicht wirklich darauf aus zu sein Freunde zu finden. Sonst wäre sie nicht so schüchtern. Dan legte sich den Bogen wieder um die Schulter und zog einen Pfeil aus dem Holster heraus. Sie fuhr mit der Hand über die Federn am Ende. Es gab zwar neumoderne Bögen, aber alte aus Holz waren einfach besser. "Wie alt bist du?" Dan spürte das sie immer mehr in den Smalltalk abrutschte. Eigentlich hatte sie gehofft, hier keinen anzutreffen, oder dann eben jemanden mit dem sie gut reden konnte. Nicht einfach so eine Sirene die keinen Satz ohne stottern heraus bekam. Insgeheim fragte sich die junge Waldläuferin, was sie haben konnte, dass sie wie ein verschrecktes Kätzchen herumblickte.

"Oh, tut mir leid, Misa." entschuldigte ich mich bei dem weißen Tier. Das Fell war einfach zu flauschig! Ich himmelte es jetzt schon an. Vorsichtig zog ich die Hand zurück, dass die Füchsin mich nicht biss und legte sie auf meinen Oberschenkel. In die Reichweite Misa´s Nase. Vielleicht würde sie freundlicher sein, wenn sie mich beschnupperte? Wer wusste das schon? Ich hatte keine Ahnung von dem Tier. Noch.
Ich lächelte Jonas an, aber es schien, als hätte er meinen Witz über den Moskito doch nicht so witzig gefunden. Ich zuckte etwas zerknirscht mit den Schultern. "Ach komm schon, nimms mit Humor. War ja auch nicht ernst gemeint. Es könnte ja auch Elementare geben, die einen vergleichsweisen schlechten Stoffwechsel haben, nicht wahr? Die wären dann auch alle unansehlich. Aber ich merkte mir, dass er solche Witze wohl nicht witzig fand.

Ich betrachtete Naëlis Hand, als sie sie vorsichtig zurückzog, aber weit genug in der Nähe ließ, sodass Misa daran hätte schnuppern können. Doch anscheinend hatte sie gerade keine Lust, jemand Neues kennen zu lernen. Sie krabbelte über meine Brust auf meine Schultern und legte sich wie ein Schal um meinen Hals herum, sodass sie Naëli beobachten konnte. Manchmal war Misa schon komisch. Ob sie mich jetzt beschützen wollte oder diese Fremde einfach im Auge behalten wollte, würde ich wohl nie wirklich erfahren.
Als Naëli dann meinte, ich sollte das nicht so ernst nehmen, verdrehte ich leicht die Augen und sah sie dann direkt an. "Ich mag es eben nicht, wenn Leute über eine Spezies Witze machen, die sie gar nicht kennen", erwiderte ich schlicht und erhob mich dann. Kurz streckte ich meinen Körper durch, wobei mir Misa fast schon den Schultern gerutscht wäre, wenn sie sich nicht mit ihren kleinen Krallen in meiner Kleidung verkrallt hätte. "Wenn du nichts dagegen hast, würde ich dann zurück gehen. Es gibt Abendessen." Forschend sah ich Naëli an und überlegte, ob wir jetzt wohl gemeinsam gehen würden. Möglich wäre es ja, so wie ich sie bisher einschätzte.

Ich betrachtete das weiße Tier, das sich nun abwandte und auf Jonas' Schultern kletterte. Nun sah es aus, als würde ein einziger, flauschiger und schneeweißer Schal um seinen Hals liegen. Nur die dunklen Augen und die Schnauze verrieten, dass es sich hierbei um ein Tier handelte. Ich musste seufzen. Chichi tat das nie bei mir. Sie war viel zu eigenartig, um sich zu so etwas "herab zu lassen". Aber so war die Katze. Vielleicht hatten ihr die Züchter so zugesetzt, dass sie deshalb so menschenscheu war.
Ich betrachtete Jonas, dann nickte ich. "Okay. Hab ich jetzt verstanden. Vergiss einfach, was ich gesagt habe." Ich strich mir eine Sträne hinter die Ohren. "Was dagegen, wenn ich dich begleite? Ich habe sowieso Hunger. Außer du willst mit.. Misa alleine sein."

Ich ließ die Arme wieder sinken, nachdem ich mich weit genug gestreckt hatte, und strich mit einer Hand gedankenverloren über Misas weißes Fell. Zufrieden grummelte sie und schmiegte sich enger an meinen Hals, während ich selbst mich wieder an Naëli wandte.
Es wunderte mich jetzt nicht, dass sie fragte, ob sie mitkommen durfte. Irgendwie hatte ich das von ihr erwartet. Kurz seufzte ich unmerklich, ehe ich nickte. "Natürlich. Schließlich ist die Cafeteria für alle offen", erwiderte ich freundlich. Ohne ein weiteres Wort ging ich dann los, da ich langsam auch Hunger bekam.

tbc: Cafeteria

Mein Blick folgte Jonas' Bewegungen und blieb dann an seinem Gesicht hängen. Er schien nicht sehr erfreut, doch ich nickte erfreut, überspielte die Gezwungenheit, die sich nun zwischen uns aufgebaut hatte und folgte ihm. "Schön." Kommentierte ich nur und begleitete ihn wortlos und leise in Richtung Gebäude. Die Ferien hatten gerade erst begonnen, jedoch war ich nicht so richtig in Ferienstimmung. Würde wohl noch kommen. Wortlos lief ich neben dem Wolf her und folgte ihm in die Cafetería.

tbc: Cafetería